Notfunk

An dieser Stelle haben wir einige Informationen zum Thema Notfunk zusammengetragen inkl. einiger Leitlinien, wie wir bei dne 13 DX Funkfreunden e.V. bisher den vorallem Praktischen Notfunk handhaben.


Notfunk, wie können wir kommunizieren wenn die Infrastruktur wie Telefon / Internet oder der Strom ausfällt oder Sie sich in einer Notlage befinden?

Die Ereignisse z.B. im Ahrtal haben uns gezeigt wie abhängig wir vom Telefon, Handy und Internet sind.

Was also tun wenn diese Infrastruktur zusammenbricht und somit keine Kommunikation und kein Informationsaustausch über Telefon Handy und Internet möglich ist? Oder Sie sind auf einer Wanderung und verunglücken, haben jedoch kein Handyempfang.

Es gibt da zwei ganz einfache Hilfsmittel, Radio und Funkgeräte.

Um für den Notfall vorbereitet zu sein und weiter kommunizieren zu können, empfehlen wir die Anschaffung eines Radios (Batterie, Solar oder mit Kurbelaufladung betreiben) und eines, oder mehreren Handfunkgeräten (CB-Funk / Freenet / LPD oder PMR). Dies sind Funkanwendungen die von Jedermann betrieben werden dürfen, ohne das man dazu eine Lizenz haben muss wie z.B. im Amateurfunk. Zumal kosten diese Geräte in des Discountern nicht die Welt. So sind Packungen mit 2 Handfunkgeräten schon ab 29,99 € zu haben. Zusätzlich sollte man immer einen Vorrat an passenden Batterien für das Radio / die Funkgeräte haben.

Wichtig ist beim Erwerb von Funkgeräten darauf zu achten, das die digitale Rauschsperre (CTCSS) ausgeschaltet ist, da man sonst beim Notruf die Gegenstation nicht hören kann. Wie das geht? Hier ist mit Sicherheit jeder Funkfachhändler, Funkverein oder Funkamateur / Hobbyfunker gerne Hilfsbereit. Fragen kostet nichts.

So besteht mit diesen beiden Geräten die Möglichkeit sich bei Großsschadenereignissen über das Radio zu Informieren und / oder mit dem Funkgerät, wenn notwendig, Hilfe zu rufen.

Aber nicht nur ein Großschadenereignissen, sondern auch bei alltäglichen Situationen kann der Funk Helfen, z.B. um bei einer Autopanne, Verletzung auf einer Wanderung, … Hilfe zu rufen.

Bitte unbedingt nach Erwerb eines Funkgerätes, dieses auf Funktionalität prüfen und diesen Test auch am besten regelmäßig zu wiederholen. Hier bietet sich der ebenfalls von der Initiative T-Day.net ins Leben gerufene Aktivitätstag an. Hier soll an jedem 3. Samstag im Monat auf Kanal 3 der jeweiligen Funkanwendung versucht werden, Verbindungen zu schaffen.


Welche Notruffreuenzen / Kanäle gibt es ?

Amateurfunk

VHF/UHF

2 m: 144,260 MHz USB [DE]

2 m: 145,500 MHz FM

70 cm: 433,500 MHz FM

KURZWELLE

80 m: 3,760 MHz LSB

40 m: 7,110 MHz LSB

20 m: 14,300 MHz USB

17 m: 18,160 MHz USB

15 m: 21,360 MHz USB

CB-Funk

Bisher gilt der Kanal 9 als Internationaler Notrufkanal. Wir empfehlen aber das Konzept der Initiative T-Day.net, auf allen Lizenzfreien Funkanwendungen den Kanal 3 zu nutzen (Das kann man sich einfacher merken) !

Kanal 3 FM – 26,985 MHz

Kanal 9 FM – 27.065 MHz

Freenet

Kanal 3 – 149,0500 MHZ

LPD

Kanal 3 – 433,125 MHz

PMR

Kanal 3 – 446,03125 MHz


Wie setze ich einen Notruf ab?

Ihr Notruf sollte folgende Elemente enthalten:

‣ Wer? (Wer meldet den Notfall?)

‣ Wo ? (Wo ist etwas passiert?)

‣ Was ? (Was ist passiert ?)

‣ Wie viele ? (Wie viele Verletzte gibt es ? Was wurde zerstört?)

‣ Welche ? (Welche Verletzungen / Gefahren gibt es ?)

‣ Warten ! / Wer meldet ? (Warten auf Rückfragen !)

Beispiel:

ACHTUNG NOTRUF, ACHTUNG NOTRUF, ACHTUNG NOTRUF

Hier ist die Station (z.B. 13DX428 – 1 3 Delta Xray 4 2 8)

Lawinenniedergang im XYZ Tal, Tal komplett abgeschnitten;

benötigen Lebensmittel für 40 Personen;

Zugang nur auf Luftweg möglich;

over.

oder:

EMERGENCY, EMERGENCY, EMERGENCY,

Hier ist die Station (z.B. 13DX428 – 1 3 Delta Xray 4 2 8)

Felssturz auf dem XYZ Wanderweg, mehrere Personen verschüttet, 12 Personen verletzt;

benötige Suchmannschaften und medizinische Hilfe;

over.

Warten sie einige Minuten auf Antwort und setzen sie den Notruf erneut ab.

Wenn sie nach 3-5 maligen Rufen keine Antwort erhalten, wechseln sie auf das nächste verfügbare Relais oder die nächsttiefere Notruffrequenz / Kanal (nächsthöheres Band) wenn mehrere Funkgeräte für verschiedene Frequenzen vorhanden sind, oder wiederholen sie den Notruf.


Empfang eines Notrufes

Sollten sie einen solchen Notruf empfangen, beantworten Sie ihn, indem sie die rufende Station aufrufen und den Notruf quittieren. Die o.g. abgefragten Informationen sollten schriftlich festgehalten werden! Alarmieren sie anschließend die die Notrufleitstelle über Telefon 112 oder beim Großschadensereignis, wo die BOS Kräfte durch Dich als Leuchtturmstation unterstützt werden, an die entsprechenden Kollegen weiter.

Bis zur Übernahme des Kontaktes durch eine andere, vom Rufer oder von der Notruf-Leitstelle bezeichnete Station, sollten sie die Verbindung zur rufenden Station aufrecht erhalten.

Die, den Notruf absetzende Station wird es zu schätzen wissen, über den Fortschritt der eingeleiteten Hilfsmaßnahmen informiert zu werden.

Hier empfiehlt es sich eine Uhrzeit und einen anderen Kanal als den Notrufkanal, zu verabreden. Dadurch kann der Absender des Notrufes ggf. sein Funkgerät ausschalten um Strom zu sparen.


Notfunk im Einsatz

Notfunk kann im Einsatz für die Behörden ein zusätzliches Funknetz zur Entlastung des behördeneigenen Funknetzes aufbauen.

Tätigkeiten sind hier dann:

– Besetzung vorgeplanter Punkte im Stadtgebiet als Anlaufstelle für die Bevölkerung (Leuchtturmstation)

– Weiterleitung von Notrufen aus der Bevölkerung an den Rettungsdienst / Katastrophenschutz

– Aufrechterhaltung der Kommunikation mit Sprechfunk, und digitalen Betriebsarten

Noch ein paar wichtige Regeln zum Notfunk:

– Nur senden, wenn es unbedingt nötig ist! Die hilfebenötigende Station ist meist die schwächste! Benutzen Sie dabei die kleinstmögliche Sendeleistung. GGf. Uhrzeit und Frequenz / Kanal zur erneuten Kontaktaufnahme absprechen. Dies spart Batterien.

– Die Leitstation spricht Sie an. Keine “Radiosendungen”! Dadurch werden ggf. dringend benötigte Frequenzen belegt.

– Überwachen Sie bekannte Notfallfrequenzen.

– Denken, bevor Sie sprechen. Ein unnötiger Fehler kann aus der Ruhrstrasse die Rohrstrasse machen. Dies kann zu Verwirrungen führen. Wenn möglich das internationale Buchastbieralphabet verwenden!

– Lassen Sie Umschaltpausen von ca. 1-2 Sekunden Dies gibt anderen (hilfesuchenden) Stationen die Möglichkeit zum Zwischenrufen.

– Sprechen Sie nur Klartext! Keine betrieblichen Abkürzungen und keine Q-Gruppen.

– Wenn Sie müde sind, lassen Sie sich ablösen. Auch wenn dies nicht möglich ist, melden Sie sich ab und machen eine Pause.

– Sind Sie sich immer über ihre Reserven bewusst. (Akku, Nahrungsmittel, etc.)

– Bei Großschadenslagen bzw. Natur-Katastrophen, bei denen Sie Notfunkhilfe leisten, ist es wichtig, genau den empfangenen Text weiterzugeben, daher den Notruf schriftlich festhalten unter Verwendung von Datum, Uhrzeit und einer laufenden Meldungsnummer damit auch die Reihenfolge der eingegangenen Notrufe festgehalten werden kann.


Intressierten Personen stehen wir mit Rat und Tat jederzeit gerne zur Verfügung. Schreibt einfach eine E-Mail an: info@13dx428

Wie eingangs bereits erwähnt, ist dies aktuell nur eine Zusammenfassung, die in Zukunft durch unser Notfunk Refferat überarbeitet wird.Hier freuen wir uns auch über den Austausch mit anderen Vereinen, Verbänden und Funkern 😉